Anneliese von Öhsen , geb. am 21.6.1920 in Osterholz-Scharmbeck, wohnte Hinter der Kirche 13. Am 8. August 1942 wird sie von der Gestapo lt. eigener Aussage wegen „Arbeitssabotage“ verhaftet und kommt ins KZ Ravensbrück. Am 3. März 1945 wird sie aus dem KZ entlassen. Vor ihrer Festnahme arbeitet Frau von Öhsen bei der Firma Ehrenreich in Burg-Lesum in der Munitionsherstellung. In ihrem Antrag auf Haftentschädigung aus dem Jahr 1949 führt sie aus: „Da ich die Kriegsanstrengungen… nicht unterstützen wollte, habe ich … bewusst gebummelt und das Arbeitspensum mit Absicht nicht erfüllt. Ich habe mit Absicht fehlerhafte Arbeit geleistet.“ Ihr Antrag auf Haftentschädigung wird mit der Begründung abgelehnt, dass sie keinen Nachweis für „Arbeitssabotage“ erbringen könne und das „Arbeitsverweigerung“ an sich keine Widerstandshandlung sei und daher auch kein Anspruch auf eine Haftentschädigung bestünde.
Quelle: Nieders. Landesarchiv/Abt Stade Rep.210/Nr.1019
Veröffentlicht am 26. Mai 2025