Hermann Grotheer, Jg. 1920, lebte in Pennigbüttel. Im September 1940 wurde er in eine Luftwaffeneinheit ins Ausbildungsregiment 42/Salzwedel eingezogen. Im Anschluss an seine militärische Ausbildung war er Angehöriger des 2. Fallschirmregiments in Tangermünder. Die Einheit war zeitweise in Berlin in der Hermann Göring-Kaserne stationiert. In seinem Antrag, als Verfolgter des NS-Regimes anerkannt zu werden, schreibt Hermann Grotheer, dass er 1941 wieder in Salzwedel stationiert war. Er sei wegen seiner kommunistischen Einstellung Schikanen ausgesetzt gewesen und schlecht beurteilt worden. Im angetrunkenen Zustand hätte er gesagt, dass der Krieg verloren sei. Zudem hätte er sich negativ über die politischen Verhältnisse geäußert. Auf Grund dieser Äußerungen sei er vom 23.6. bis 17.7.1942 in einer Strafkompanie in Leipzig-Schönau gewesen und sei von dort bis zum 2. Mai 1945 ins KZ-Sachsenhausen gekommen. Hermann Grotheer lebte seit August 1945 wieder in Pennigbüttel/Teufelsmoor 10a und wird im Oktober 1945 von der Hilfsstelle für KZ-Entlassene als politisch Verfolgter anerkannt. 1950 scheitert der Versuch von Hermann Grotheer, als politisch Verfolgter mit Anspruch auf eine Entschädigung anerkannt zu werden. In dem Beschluss des Kreissonderhilfsausschusses heisst es, dass hinter seinem Handeln keine glaubwürdige politische Haltung gestanden hätte.
Quelle: NLA Niedersachsen/Stade: Rep.210/Nr.1240
Veröffentlicht am 25. September 2025