STALAG XB – Kriegsgefangene in Worpswede

 

Seit 1974 besteht die Gemeinde Worpswede aus dem Kernort Worpswede und den Ortschaften Hüttenbusch, Mevenstedt, Neu St.Jürgen, Ostersode, Schlußdorf, Überhamm und Waakhausen. In der bis 1974 eigenständigen Gemeinde Hüttenbusch sind zwei Kriegsgefangenenlager bekannt. Beide Lager waren Außenkommandos   des Stalags Sandbostel XB. So waren Kriegsgefangene im Gasthaus Bohling* interniert. Das zweite Lager befand sich in Heudorf, einem Dorf in der Gemeinde Hüttenbusch, auf dem Grundbesitz von Bauer Stelljes/Heudorf Nr. 33. Zur Gemeinde Worpswede, dem heutigen Kernort, erklärte der Bürgermeister Bartke im September 1939, dass je 200 Kriegsgefangene untergebracht werden könnten, und zwar in einer leerstehenden Schweinemästerei und in der Scheune von Anna Reimers. In einem Schreiben aus dem Jahr 1941 heißt es, dass in einem Stall der Bäuerin Anna Monsees zweihundert Kriegsgefangene interniert werden könnten. Ein weiteres Kriegsgefangenenlager gab es in Worpswede-Bergedorf Nr.28 auf dem Besitz von Jonni Bremermann. In einer Mitteilung der Gemeinde Worpswede aus dem Jahr 1949 an den Landkreis Osterholz wird auf die genannten Lager nicht eingegangen, sondern es wird festgestellt, dass es in Worpswede nur ein Kriegsgefangenenlager gegeben hätte und zwar bei der Bäuerin Anna Monsees. Das Lager sei ein Bestandteil des STALAG XB Sandbostel gewesen, in dem 20 bis 32 Franzosen untergebracht gewesen wären. Als Anschrift des Lagers wurde Worpswede Nr.156 angegeben, die Anschrift der Eigentümerin Frau Anna Monsees lautete Worpswede Nr.12.

Auf dem Bauernhof der Familie Monsees kam es auch zum Einsatz von Zwangsarbeitern bzw.  Zwangsarbeiterinnen. So meldete am 19. März 1945 die Altbäuerin Johanne Monsees dem Standesamt Worpswede, dass am 18.März 1945 in Worpswede Haus Nr.12 Gabriela Pryzogada im Alter von zweieinhalb Monaten gestorben sei. Die Mutter, des am 4.1.1945 geborenen Kindes war wahrscheinlich die Polin Anna Przygoda, die die NS-Zeit überlebte und im Januar 1946 in Bremen-Blumenthal ihren Landsmann Wladyslaw Troska heiratete. Ihr Kind ist in Worpswede Friedhof A, Grab-Nr. 623 beerdigt worden.

 

 

 

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