Juden in Ritterhude

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Diese Seite wurde zuletzt am 27. Oktober 2018 geändert

 

Jacob Simon hatte das beste Fleisch, jeder Ritterhuder kaufte bei Jacob Simon. Der andere ortsansässige Schlachter Reuter wurde als „weißer Jude“ bezeichnet, weil er oft minderwertige Ware verkaufte. 

Jacob Simons Sohn Norbert war angeborener Spastiker und kam in den Euthanasie-Programmen des Nazi-Regimes ums Leben.

Als 1933 die SA mit Plakaten vor den Geschäften stand „Kauft nicht bei Juden“ passierte in Ritterhude vor der Schlachterei des Jacob Simon Folgendes: Es war ein kalter Apriltag und die Soldaten froren. Da trat Jacob Simon vor die Tür gab jedem ein Stück Gekochte und sagte: „Ihr könnt ja nichts dafür, dass ihr hier stehen müsst. Nun nehmt mal ein Stück Wurst und wärmt euch auf!“

Peter Caselitz betont, dass es keine Probleme mit den drei ortsansässigen jüdischen Familien gab, alle waren voll integriert und gehörten dazu.

Autor: Irmgard Lippert

Quelle: Irmgard Lippert im Zeitzeugen-Gespräch mit Dr. Hans-Peter Caselitz, 8. August 2007

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